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Berichte von Teilnehmern:

 

Gruppenfoto auf Borkum. Im Hintergrund ist der Hafen und der Seenotkreuzer der Küstenwache zu sehen.

 

Foto: Anprobe der Rettungswesten

Foto: Ein weiteres Segel wird gesetzt. Einige arbeiten hart und andere? Naja, die sitzen bei Sonnenschein und genießen das Wetter. Bilder lügen nicht "g".

Foto: Die drei von der Tankstelle, oder ... die drei Mädels vom Segelschiff Luciana beim Gemüseschneiden für das Mittagessen. Sieht doch schon ganz lecker aus. Rote, grüne und gelbe Paprika, Tomaten und Zwiebeln - na was wird das wohl werden? Vielleicht die gesunde Beilage für das Züricher Geschnetzeltes?Foto: Katrin und Norbert in der Küche. Auf der Theke steht eine große Kiste mit allen Lebensmitteln für das Mittagessen (23 Personen). Beie lächeln. Liegt es vielleicht daran, weil die Kiste so groß ist, oder weil sie sich schon auf das essen freuen "g"?

 

 

 

Das erste Segel wird gesetzt. Bootsmann Jan erklärt die ersten Arbeiten. Alle Teilnehmer haben das Seil zum segelsetzen in den Händen.

Foto: Segelsetzen des Hauptsegels. Man sieht die Sehleute: Anne, Georg, Boris, Stephan, Oli und Norbert.

Norbert beim Segelsetzen.jpg

Foto: Der Amateurfunkkurs beginnt und alle sitzen gespannt im Schiffssalon. Amateurfunker Falk hält ein Handfunkgerät in der Hand und wartet auf das erste Funksignal.

Foto: Unser erster Amateurfunkerkurs auf hoher See. Falk erzählt und hält sein Handfunkgerät in der Hand.

Foto: Anne spielt für uns etwas Gitarre auf hoher See. Gemeinsam wird ein wenig gesungen.

Foto: Mittagessen auf dem Segelschiff im Salon. Es gab Geschnetzeltes "mh lecker". Der Smutje ist natürlich nicht zu sehen, da er noch in der Küche arbeiten mußte. Tja, die einen essen, die anderen arbeiten.

Foto: Frische Brötchen vom Bäcker auf Norderney. So schmeckt das Frühstück noch besser.

Foto: Landgang auf Norderney. Zu sehen sind einige Teilnehmer die über eine gut gesicherte Stahlrailing das Segelboot verlassen. Die Laune ist gut und das Wetter ist ...... noch besser!

Foto: Auf der Insel Borkum sitzen wir in einen Strandcafe. Man Sieht wie Anne, Stephan, Boris und Norbert das erste wohlverdiente Bierchen nach einen langen Strandsparziergan genießen. Achja, die Sonne lacht übrigens auch "g".BILD0350

 

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Unser Team beim Grillen vor dem Schiff am Hafenkai von Norderney. Bestes Wetter, viel Fleisch und natürlich auch ein kühles Bierchen "g".

 

BILD0369Foto: Abschied von der Luciana aus dem Emdener Hafen. Die letzten Segelfreunde winken.

 

Frieslandsegeltörn 2014

   - Alle auf einem Zweimastsegler –

 

Bericht von Corina Konz

 

Am Sonntag, den 27.04.2014 gegen 17:00 Uhr, trafen sich 20 blinde, sehbehinderte und sehende Segelfreunde am Emdener Hauptbahnhof um von dort zum Hafen zu fahren. Sie wollten auf dem 98zigjährigen Zweimaster „Luciana“ ein Segelabenteuer nach England erleben. Aus vielen Regionen unseres Landes kamen sie dieses Jahr bspw. aus NRW, Thüringen, Niedersachsen, Bayern, Hessen und Baden-Württemberg.

 

Am ersten Abend war das Auslaufen mit dem Schiff bereits vorgesehen, aber der Wettergott meinte es nicht gut mit uns und zwang den Kapitän Pieter mit seinen beiden Matrosen Jan und Jim, wegen mangelndem Windes eine neue Reiseroute kurzerhand zu erstellen. Diese wich zwar von Englandkurs ab, aber versprach dennoch genügend Seemannsfreude und Abendteuer.
 

Die Ausweichroute führte uns von der Küstenstadt Emden in die deutsche Bucht zu den Inseln Borkum und Norderney.

Unser Reiseleiter Christian Pollmanns, der seit acht Jahren Segeltouren für Blinde und sehende Segelfreunde organisiert, verteilte zuerst die Kabinen in 2er und 4er Kojen. Nach dem deftigen ersten Abendessen durfte sich jeder kurz vorstellen und gehörte von dort an seemannsgetreu zur Bootscrew. Anschließend mussten die anstehenden 5 Tage am Bord organisiert werden. Dazu wurde ein täglicher Küchendienst eingeteilt, bei dem Jeder zeigen konnte wie Seetauglich seine Koch und Spülkünste sind. Das tolle an den gemeinsamen Küchendienst war, dass gemeinsame miteinander wenngleich man sich erst vor kurzem kennengelernt hatte. Jeder wird sofort ins Team geholt und lernt somit schnell neue Leute kennen. Dies geschah bereits in wenigen Stunden am Bord und das erste Eis war schnell gebrochen.

Am ersten Morgen, also am Montag ging es gegen 9:30 Uhr durch die Emdener Stadthafenschleuse. Dann konnte der Segeltörn in die Emsmündung auch schon beginnen. Kurz vor der offenen Nordsee, auch bekannt als der Dollert, wurde die allseits beliebte Rettungsübung mit Anprobe der schicken rot-weißen Rettungswesten abgehalten. Beliebt ist diese Übung deshalb, da es aufgrund der komisch breiten Westen immer etwas zu lachen gibt, aber jeder muss einmal in die modische Weste rein, schließlich dient diese Übung im Ernstfall der Sicherheit und keinem Theaterstück. Im Anschluss an die Rettungsübung durften die ersten Neumatrosen auch schon die vorderen Segel setzen. Jan, der Bootsmann teilte mehrere Blinde und sehnenden an die Masten ein und gab jedem ein Zugseil in die Hand. Dan ertönte das Signal für alle: Hauruck, hauruck und hoch! Nun waren nach wenigen Minuten und etwas Körperkraft die Vorsegel in Richtung der deutschen Bucht gesetzt.

Einige Stunden später erblickten die ersten Blindmatrosen die erste Nordseeinsel auf unserem Wege, Borkum. Gegen 16 Uhr konnten wir uns so langsam von Bord begeben, nachdem unsere Mannschaft unser 34 Meter langen Zweimaster gekonnt am Hafenkai angelegt hatte. Nach einer Inselbegehung verbrachten wir den Abend an der Strandpromenade in Borkum Hauptort. In den Cafés tauschten wir einige Reiseeindrücke bei Bier, Kaffe und natürlich Fischbrötchen bei herrlichstem Sonnenschein aus.
 

Wie es so im Leben ist, wollte ein Teil der Gruppe bereits etwas früher mit dem Bus den Heimweg zu unserem Schiffparkplatz, dem Hafen antreten. Als Sie an der Haltestelle ankamen, verpassten Sie diesen jedoch um wenige Minuten, sodass alle sich doch zwei Stunden später an der Haltestelle amüsiert wiedertrafen. Der restliche Teil der Segelgruppe machte währendessen eine unerwartete Ortsbesichtigung mit unserem Crewmitglied Eberhart, der bereits viele Urlaubsbesuche auf Borkum verbrachte und uns eine schöne Privatführung durch Borkum Ort dankenswerterweise ermöglichte.


Wieder am Schiff angekommen haben wir dann bis in den späten Abend noch gemütlich beisammen gesessen und unsere Inseleindrücke mit viel Knapperzeug und Vorfreude auf den nächsten Tag ausklingen lassen.
 

Am Dienstag ging es gegen 09:30 Uhr nach einem reichhaltigen Englisch-Breakfast, bestehend aus Rührei, gebackenen Tomaten, Würstchen, Speck, Toast und vielem mehr …. wieder aufs Friesenmeer hinaus. Zuerst musste unser Schiff mit dem Dieselmotor fahren, da der Wind ausblieb (Windstärke 1-2), später wurde das Großsegel von uns erstmals gesetzt und mit prallen Segeln ging es dann nordostwärts nach Norderney.

 

Gestärkt von Kaffee, Tee und Kuchen begann unser langerwarteter Amateurfunkkurs mit Falk (Amateurfunkerkennung: DO5HBF) und Georg (Amk: DO5GSH) und Eberhard (Amk: DL1SCD), die mit viel Elan und Freude am Funken, etwas über Amateurfunk für Blinde erzählten. Wir erfuhren wie Falk den Funk für sich als Blinder entdeckte und den Grund, warum er sich den umfangreichen Prüfungen stellte. Damit jedes Crewmitglied auch die Materie besser begreifen konnte wurden zusätzlich einige Adapter und verschiedene Funkgeräte zum abtasten und ausprobieren mitgebracht.

Vorgeführt wurde auch eine Funkverbindung mit 2 verschiedenen Handfunkgeräten auf einer Direktfrequenz. Dies funktionierte folgendermaßen; Der Kapitän und Funker Georg standen am Steuerstand hinten auf dem Segelschiff und funkten uns Nachrichten in die Schiffssalon (vorne am Bug des Schiffes). Von dort aus lauschte die gesamte Crew dem Funk von Kapitän Pieter mit Georg. Wir erhielten einen tollen Eindruck vom Amateurfunk auch deshalb, weil die beiden mitgebrachten Handfunkgeräte über entsprechende Sprachausgaben verfügten. Dadurch Sind diese Geräte auch für Blinde und stark sehbehinderte Amateurfunker gut nutzbar.

Für Interessierte hat Falk einiges Amateuerfunkinformationen online zusammengetragen:

Auf der Internetseite www.do5hbf.darc.de werden zahlreiche Ausbildungsmaterialien und Infos für Interessierte - Blinde und Sehbehinderte aufgelistet und können gerne heruntergeladen werden. Bei Fragen steht er euch auch gerne zur Verfügung – Kontakt über Internetseite.

 

Nach dem gelungenen Vortrag äußerten einige den Wunsch im nächsten Jahr wieder einen Amateurfunkkurs auf dem Wasser abzuhalten, hier dann speziell eine Funkgerätevorstellung für UKW und KW sowie regionale Funkverbindungen und Fernverbindungen, mit denen man sogar hunderte Kilometer entferne Funksignale wahrnehmen kann. Von uns allen noch einmal vielen Dank lieber Falk, Georg und Eberhard für den kleinen Einblick in den Amateurfunk für Blindfunker.

Nach diesem spannenden Segel-, Funk- und Erlebnistag kamen wir ca. gegen 18:00 Uhr auf Norderney am Kai an. Gerade auf der neuen Insel angekommen verwöhnte uns unsere Küchencrew mit einem schmackhaften Abendessen und zwar; Züricher Geschnetzeltes mit Reis, Erbsen und Möhrchen und zum Nachtisch gab es Pudding. So ist eine Seefahrt doch freilich etwas für Leib und Seele. Der Abend wurde für gemütliches Beisammensitzen in unserem Schiffssalon genutzt und die Müdigkeit holte uns so langsam alle ein.

Der nächste Morgen begann schon sehr früh, da wir alle die weiße Insel, Norderney, erkunden wollten. Je nachdem wie die Wellen am tollen weißen Sandstrand von Norderney aufschlugen konnten wir bei herrlichem Frühlingswetter feststellen wie verschieden sich Ebbe und Flut anhören. Als die Ebbe einsetzte sind wir ein kleines Stück an der Küste durch das Wattenmeer spaziert, einige Wasserfreunde sogar Barfuß. Die Seeluft und das tolle Wetter machte uns einen gesunden Appetit, den wir mit Fischbrötchen mittags und und Gutem von Kapitän Pieter´s Grill am abendlichen Bordabend gestillt haben.

 

An den vergangenen Tagen hatten wir leider nicht viel Wind und mussten deshalb oft mit Motorkraft fahren, so ist es halt beim Segeln. Manchmal hat man zu viel Wind und manchmal halt zu wenig.

Dies änderte sich aber am vorletzten Tag unseres Segeltörns. Als am Donnerstag der Schiffkompass wieder in Richtung Emden eingestellt wurde hatten wir Windstärke 5-6 auf der Skala. Die ganze Mannschaft  kam nun auf ihre Kosten und erfreute sich an den Wellen vorm Bug. Kleine Seekrankheiten konnten aber gut bewältigt werden. Zu später Stunde gab es leckere Seemannskost als Belohnung für den langen Tag auf See; Bratkartoffeln und Heringsdip waren eine wohlverdiente heiße Schiffsmahlzeit. Welch ein Glück für den Schiffskoch, auch Smutje unter Seeleuten „grins“.

In der Nacht von Donnerstag auf Freitag haben wir vor den Schleusentoren von Emden geankert und so langsam neigte sich die Reise auf dem blanken Hans, der Nordsee dem Ende zu.

Nach einer entspannten Nacht ging das große packen los und das letzte Frühstück wurde eingenommen. Lunchpakete wurden gepackt und die restlichen Lebensmittel nach Bedarf an Alle verteilt. Dan nach verließen die ersten blinden Passagiere das Segelschiff um ca. 10:30 Uhr. Mit der Bahn oder PKW ging es wieder in die Heimat wohlbehalten zurück.

Schlusswort:

Leider konnten wir die geplante Segelroute nach England nicht durchführen, da wir entweder zu wenig Wind hatten oder uns die Gegenwinde die Fahrt mit Segeln erschwerten. Nichtsdestotrotz hatten wir dank unseres Kapitäns Pieter und Reiseleiters Christian tolle und unvergessliche Tage auf dem Wasser und  den Inseln Borkum und Norderney erlebt. Neue Freundschaften wurden geknüpft und viele Segelfreunde wollen sich im nächsten Jahr wieder zum Segeln treffen. Unser Segelfreund Christian Pollmanns organisiert deshalb auch im nächsten Jahr wieder einen Segeltörn für alle Interessierte auf der Nordsee vom So., den, 03. Mai bis Fr., den 08. Mai.. Dieser Segeltörn beginnt ab Rotterdam Hafen und Endet am Hamburger Hafen rechtzeitig zu Beginn des berühmten Hafenfestes. Preis 495 Euro inkl. Kompl. Verpflegung und Getränke. und Busanreise von Düsseldorfer Hauptbahnhof nach Rotterdam Hafen. Informationen dazu findet ihr unter www.reisen-ohne-grenzen.info oder bei ihm tel.: 02162 10 22 41 7.
 
Noch ein paar Infos zum Schiff:

Unsere Segelschiff auf dieser Reise, die Luciana ist ein 1916 in den Niederlande gebauter Heringslogger. Mehrfach wechselte der Eigner in den fast 100 Jahren. So segelte die Luciana unter anderem unter folgenden Flaggen, Schweden, Norwegen, USA und heute der Niederlande mit Heimathafen-Rotterdam. Nach mehrmaligen Umbauten wird das Schiff nun für Segeltrainings und  historische Freizeitsegeltörns eingesetzt. Länge des Schiffes ca. 39 Meter (mit Klüfermast), Breite 6,50 Meter, unter Wasser ca. 2,50 Meter, Höhe der zwei Segelmasten 28 Meter und einer Wasserverdrängung von 168 Tonnen. Ein Eindrucksvolles Schiff, das mit viel Geschichte, dass in zwei Jahren seinen 100. Geburtstag feiert.

Bericht erstellt am 04.05.2014

 

 

 

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Foto: Unsere Gruppe bei der Ankunft in Rotterdam vor dem Reisebus.

 

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Foto: Das Segelschiff „Luciana“ unter Segeln

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Foto: Kapitän Pieter am Steuerruder

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Foto: Seenotrettungsübung vom Kapitän
am ersten Segeltag
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Marcel und Darius haben Ihre Schwimmweste an und sehen doch sehr schick aus „grins“

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Berthold (blind) setzt die Segel.

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Foto. Segelsetzen (Berthold, Darius und Siggi)

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Foto: Einige Segelfreunde genießen den Tag
Sonne, Wind und blaues Meer, was will man mehr?

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Foto: Gemeinsames Mittagessen in der Kombüse
„Segeln macht halt hungrig“

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Foto: Abends im Salon

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Foto Pause muss sein ….
einige Segler ruhen sich aus

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Foto: Gruppe auf Borkum

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Foto: Landgang auf Helgoland

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Foto: Helgoland und seine bunten Häuchen

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Foto: Pause an der langen Anna auf Helgoland

 

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Foto: Mittagessen auf Helgoland „lecker“
frischer Fisch und Bier vom Fass

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Foto: Die Küstenwache macht Ihr Schlauchboot bereit. Alle warten schon gespannt auf die Fahrt mit dem Polizeiboot zur Luciana

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Foto: Die Küstenwache fährt uns mit dem Polizeiboot zu unserem Segelschiff

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Foto: Christian und sein Segelteam

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Foto: Die Luciana fährt zum Hamburger Hafenfest ein. Rechts liegen die Traditionssegler „Flying Dutch Men und Aphrodite“ PICT1686.JPG

Foto: Danni strahlt, denn er hat wieder Land unter seinen Füßen nach einem gelungen Segeltörn

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

---  Segelreise auf der Nordsee  ---
„von 27 April bis 02. Mai 2013


Bericht von Stefan Peters

 

Am Samstag, den 3. Mai 2013 trafen wir uns mit 23 mehr oder weniger seetüchtigen Matrosen bei sonnigem Wetter am Düsseldorfer Hauptbahnhof. Mit einem geräumigen Reisebus ging es über plattes Land – typisch Niederlande – und durch die historische Altstadt von Rotterdam zum Hafen. Dort erwartete uns bereits unser freudestrahlender Kapitän Pieter mit seiner Frau Sas. Gegen 18 Uhr waren alle Matrosen sicher an Bord. Die Herausforderung war gemeistert. Über einen schmalen Steg ging es über das Hausboot vom Kapitän auf unsere Luciana. Bei der alten Dame handelt es sich um ein 1916 gebautes und in den 80er Jahren liebevoll zum Passagiersegler umgewandelten Heringslogger. Nachdem die sehende Besatzung Proviant und Gepäck mit Schubkarren vom Bus über einen Steg und über das Nachbarschiff an Bord bugsiert hatte, ging es an die Kojenaufteilung. In gemütlich Zweier- und Viererkajüten machten es sich die „blinden Passagiere“ bequem. Gegen 20.30 Uhr gab es Erbsensuppe mit Würstchen aus der Kombüse. Als alle gesättigt waren, gab`s von Christian die obligatorische Organisationsansprache bezüglich Küchendienst und Essenszeiten. Im Anschluss machte Kapitän Pieter seine Crew seetauglich. Danach hatten wir noch einen schönen und geselligen ersten Abend an Bord in unserer liebevoll eingerichteten Schiffsmesse.

 

Am frühen Morgen ging es dann los mit Maschinenkraft um mit Hilfe der Ebbeströmung durch den „nieuwe Waterweg“ zu Deutsch „neuer Wasserweg“, einem kanalisierten Teilstück des Rheins, Richtung Nordsee. Um 7 Uhr gab es ein reichhaltiges Frühstück, schließlich hatte die Mannschaft eine lange Tour vor sich.
Wir wollten am Abend

        „Land in Sicht“   ausrufen.

Um 8 Uhr wurden Segel gesetzt und mit siebeneinhalb Knoten machten wir uns, nun in salzigem Gewässer, auf in Richtung Borkum.

 

Keiner hätte es gedacht aber bereits eine Stunde später wurde die Schiffsbesatzung von der schrillen Alarmglocke in Angst und Schrecken versetzt. „Feuer an Bord!“ brüllte jemand auf Deck. Routiniert und ohne Hektik versammelten wir uns am Bug des Schiffes und legten die Rettungswesten an. Als gerade die erste der drei Rettungsinseln ins Wasser geschmissen werden sollte, kam die Meldung:

 

        „Probealarm“.

 

Somit war eine Seenotrettungsübung erfüllt.

 

Petrus meinte es gut mit den Seefahrern, denn die Sonne strahlte bei wolkenlosem Himmel und einer leichten Brise.
Die Mannschaft ahlte sich in der Sonne und genoss die reine Seeluft. Wir liefen unter vollen Segeln mit einer steifen Briese Richtung Borkum.

 

Zur Teatime gab es Nusskuchen, denn Matrose Berthold hatte zu seinem Geburtstag eine Runde springen lassen.

Der Nachmittag verlief recht ruhig. Der Wind hatte etwas nachgelassen und das Meer war spiegelglatt. So nutzte das Küchenteam die Gelegenheit zum Kochen. Küchenmaat Peter (nicht unser Kapitän, sondern der Vater von Christian) schwang die Kelle und zauberte mit seiner blonden Assistentin Simone ein schmackhaftes Menü: Reis mit frischem Geschnetzelten und Champignon-Rahmsauce wurde von der Besatzung hungrig verputzt. Nachdem alles gespült war, konnte auch die Küchencrew einen wunderschönen Sonnenuntergang genießen. Die blutrote Sonne wurde förmlich vom Meer verschluckt. Gegen 22 Uhr war endlich Land in Sicht. Zwei Leuchttürme blinkten in regelmäßigen Abständen den Seefahrern ihren Weg, an der Steuerbordseite ließen wir die Insel Texel an uns vorbeigleiten.

Bei geselliger Runde hatten wir einen fröhlichen Abend in unserer Schiffsmesse bei Wurst, Käse und Knabbereien.

Das rauschen des Windes in den Segeln und das sanfte schaukeln des Schiffes wiegte uns langsam in den wohlverdienten Schlaf.

 

Am Montagmorgen empfing uns die am Abend versunkene Sonne freudestrahlend zum Frühstück. Es lag noch eine Strecke vor den Matrosen, so dass wir gegen Mittag dann die westlichste der ostfriesischen Inseln in der südlichen Nordsee erreichten, die schöne Insel Borkum.

Sofort machte sich die Truppe auf den Weg in die gleichnamige Stadt Borkum. Mit dem Linienbus ging die 20 minütige Fahrt, vorbei an gelb leuchtenden Rapsfeldern bis zum Busbahnhof. Hier splittete man sich in kleinere Gruppen auf und besuchte neben Fischbrötchenbude, Eisdiele und Postkartengeschäften auch den Strand. Ganz mutige erklommen den Leuchtturm oder kühlten sich die Füße in der noch frühlingshaften Nordsee.

 

Am Abend versammelte sich die Mannschaft wieder am Schiff und es gab Gegrilltes: Würstchen, Kottelets und diverse Salate schmeckten ausgezeichnet. Noch während des Essens kam Kapitän Pieter in die Messe und teilte mit, dass es noch am Abend weiterginge.

Auf Grund eines angekündigten Gewitters stachen wir vor Einbruch der Dämmerung in See. Unter Segeln und Maschinenkraft ging es hinaus auf die offene Nordsee und mit einer Nachtfahrt ging der Kurs Richtung Helgoland.


Wer in dieser Nacht schlafen wollte wurde durch das gleichmäßige Brummen des 8 Zylinder Diesels sanft in den Schlaf begleitet.

Wie sollte es anders sein, beim Aufstehen lachte uns die Sonne ins Gesicht. Eine Überraschungen gab es an diesem Morgen: Zum Frühstück gab es noch zusätzlich Rührei mit Zwiebeln und Speck.

Mit tatkräftiger Unterstützung der „blinden Passagiere“ wurde die Fok und das Großsegel gesetzt. Mit vollen Segeln schipperte die Luciana zur einzigen deutschen Hochseeinsel Helgoland, welche wir gegen 12 Uhr erreichten. Nun wartete auf die Abenteurer noch eine Herausforderung, die Eroberung der Insel Helgoland. Für die meisten der sportlichen Matrosen kein Problem. Gemeinsam tastete man sich mit Hilfe der sehenden Begleiter zum Aufzug in die Oberstadt. Hier splittete man sich in Gruppen auf und erkundete die die rote Sandsteininsel. Über einen Rundweg erreichte man die höchsten Punkte. Die Sehenden beschrieben den Blinden die schöne Aussicht auf den Hafen, die „lange Anna“ - einer ca. 100 m hohen Klippe aus rotem Sandstein – und dem Städtchen. Durch kleine Gassen mit bunten Häuschen und liebevoll bepflanzten Vorgärtchen ging es für die Mannschaft zum Mittagessen in ein Hafenrestaurant.

Im Anschluss wurde geshoppt und wer wollte schrieb Postkarten an seine Lieben.

 

Bei der Rückkehr zum Schiff stellte sich heraus, dass die Tide uns einen Streich gespielt hatte. Die Luciana lag nun drei Meter tiefer als am Mittag und der Abstieg über den Schiffssteg wäre zu gefährlich gewesen.

Deshalb übernahm die Wasserschutzpolizei auf Helgoland mit einem großen Polizeischlauchboot unseren Transport vom Kai gegenüber auf die Luciana.

 

Nochmals ein herzliches Dankeschön an die Wasserschutzpolizei der Insel
Helgoland.

 

An Bord angekommen schwenkte die Kombüsencrew die Kochlöffel. Es wurden Zwiebeln, Tomaten und Paprika geschnippelt, Nudeln gekocht und Parmesan gerieben. Sehr lecker!

Am Abend verließen wir den Hochseehafen von Helgoland und setzten die Segel Richtung Cuxhaven. Die Fahrt gestaltete sich ein wenig turbulent.

Ein Sturm zeigte, dass unsere Luciana ein Seetaugliches und solides Segelschiff ist.

 

Eine abenteuerliche Tour mit klappernden Pött und Pann in der Kombüse.
Auch die Segel wurden anders gesetzt damit das Schiff richtig am Wind lag.


Gegen Mitternacht gingen die meisten in ihre Kojen und wer es wollte genoss weiterhin die Kraft des Windes und der Wellen.

Als die meisten noch schliefen, erreichten wir in den frühen Morgenstunden Cuxhaven und so konnte die Besatzung der Luciana im ruhigen Hafen das Frühstück genießen.
Neben Brot und Aufschnitt gab es gebratene Nudeln vom Vorabend mit Speck und Spiegeleiern und heißen Kaffee.

Nach dem Frühstück ging es auf die letzte Etappe unserer Tour nach Hamburg zum Hafenfest:

 

Der historische Segelhafen nahe der Landungsbrücken war unser Ziel. Stromaufwärts zog links Schleswig Holstein an uns vorbei und rechts Niedersachsen. Die Blinden unserer Gruppe merkten es am Wellenschlag, die Sehenden konnten mehrere Großsegler und Fracht-, sowie ein Kriegsschiff bewundern, welche alle stromaufwärts Richtung Hamburger Hafenfest fuhren. Auf der mehrstündigen Flussfahrt hatten Interessierte die Möglichkeit von Skipper “Kurt“ Seemannsknoten zu erlernen.

Um 16 Uhr erreichten wir die Skyline von Hamburg. Es ging vorbei am Michel und den Landungsbrücken. Kurz vor der Speicherstadt bog die Luciana Backbord in den historischen Windjammerhafen ein und Kapitän Pieter legte unser Schiff seemännisch am Kai fest.

Vom Schiff hatte man nun einen schönen Blick auf die historische Altstadt von Hamburg und die Skyline der Neustadt.

Nachdem anlegen machten wir uns landfein und besuchten das Hamburger Hafenfest. Ob alter Elbtunnel, das nebenan gelegene Feuerschiff Elbe 1, die „Gorch Fock“ oder die Innenstadt, jeder nach seinem Geschmack.

 

Um 20 Uhr traf sich die komplette Besatzung zu einem gemütlichen Abschlussabend. Unser Kapitän erhielt zum Dank eine Flasche Rum, unseren Kombüsenchefs Simone und Peter wurde gedankt und jeder konnte Lob und Tadel los werden. Bei Plaudereien im Speiseraum versuche ich gerade die letzten Zeilen dieses Reiseberichtes zu verfassen. Morgen verlassen wir um halb neun das Schiff. Schade, dass es schon vorbei ist. Aber im kommenden Jahr gibt es ja wieder zweimal die Möglichkeit zu segeln. Bedanken möchte ich mich auch noch einmal bei Christian. Er hat für uns die ganze Sache ins Rollen gebracht und diesen schönen Segeltörn im Frühling 2013 damit ermöglicht.

 

 

 

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Foto: Segelschiff Pippilotta bei voller Fahrt unter Segeln.

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Foto: Segelgruppe 2012 auf dem Vorderschiff der Pippilotta

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Foto: Anreise der Teilnehmer am ersten Tag in Kappeln a. d. Schlei.

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Foto: Einige Teilnehmer musizieren mit einer Gitarre auf dem Vorderdeck.

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Foto: Daniel, Tobias, Sina, Claudia, Nina, Tina, Stefan und Boris
genießen die Seeluft auf dem Segeldeck

 

 

---  Segelreise auf der Ostsee  ---
„von 02. bis 07. September 2012


Bericht von Gabriele Roßmeier

Wir trafen uns am Sonntag um 17:00 Uhr in Kiel am Hauptbahnhof und fuhren gemeinsam weiter mit dem Zug und einem angemieteten Bus nach Kappeln an der Schlei.

Unsere Gruppe bestand aus 33 Personen, davon waren nur vier voll sehend. Alle anderen hatten eine Seheinschränkung. Als Unterstützung gab es noch die Crew vom Segelschiff, die aus fünf Personen bestand. Die Teilnehmer kamen aus dem ganzen Bundesgebiet.

 

Das Segelschiff hieß Pippilotta und es handelte sich dabei um einen Dreimaster. Es war 43,50 m lang, 7 m breit, 260 Tonnen schwer und die Masten waren 25 m hoch.


Jeder Passagier erhielt zu Beginn eine Einweisung, so dass sich niemand verlaufen konnte. Zunächst war es natürlich gewöhnungsbedürftig sich in sehr engen Kabinen  zurechtzufinden. Aber irgendwann hatten wir uns mit wenig Platz arrangiert. Danach schlossen wir den ersten Abend mit einem gemeinsamen Abendessen und einer Vorstellungsrunde ab.


Die erste Nacht war noch etwas unruhig, weil wir alle durch die vielen ungewohnten Geräusche nicht schlafen konnten.


Am Montag ging es dann auf die Insel Aerö. Der dänische Buchstabe
Ø (ö) heißt und bedeutet wortwörtlich „Insel“. Der Wind ließ uns in Regen stehen, so dass wir überwiegend mit Motor fuhren. Da es auf dem Boot keine Dusche gab, gingen am Abend oder am nächsten Morgen viele in die „Humanwaschstraße“. Diese sanitären Einrichtungen finden sich in jedem Hafen, sie sind sauber und recht geräumig. Heißes Wasser bekam uns an kalten Tagen recht gut.

 
Wenn es schon beim Segeln nicht so viel zu tun gab, kümmerten wir uns natürlich um unser leibliches Wohl. Für jeden Tag wurde ein Küchendienst eingeteilt, der für Frühstück und Mittagessen zuständig war. Wenn wir am Morgen und Abend in einem Hafen lagen, gab es Strom, so musste keiner auf Kaffee und ähnliches verzichten. Am Mittag wurde mit einem Gasherd gekocht. Je nach Insel, konnte man am Abend auch an Land noch etwas Essbares auftreiben.


Am Dienstag segelten wir mit dem herrlich aufgekommenen Wind zur Insel Skarö. Das war eine Insel mit ca. 28 Bewohnern, einigen Kühen, einem Kinderspielplatz, Fußballplatz, einer kleinen Kirche und ganz viel grün. Wir nützen diese Ruhe für einen Grillabend. Der Wettergott nutzte unsere abendliche Segelpause für einen heftigen Regen, der pünktlich zum Frühstück wieder aufhörte.

 

Am Mittwoch hatten wir richtig guten Wind, was natürlich bei jedem Segelfreund das Herz höher schlagen ließ. Einen kleinen Haken gab es allerdings, der Wind kam aus der falschen Richtung, so dass wir den Motor einsetzen mussten. Wir fuhren auf die Insel Fyn. Dort gingen wir für so zwei Stunden an Land. Wir teilten uns in kleine Gruppen auf und füllten Proviant auf, gingen Essen oder auch nur spazieren. Danach ging es weiter mit richtig viel Wind. Windstärke sechs auf der Skala, in Richtung der Insel Lyö. Tja auf halber Fahrt stellte unser Kapitän Hartwig fest, dass der Inselhafen wegen seiner ungeschützten Lage und den Windverhältnissen nicht gefahrlos befahrbar wäre. Also was nun; ganz einfach, es ging wieder zurück auf die Ausgangsinsel Fyn. Auf der Insel Fyn gab es die Stadt Faarborg, die ca. 7.000 Einwohner hat. Für alle, die Heimweh hatten, es befand sich hier ein heimischer Supermarkt, der alle deutschen Produkte hatte, die man sich vorstellen konnte. Wir hielten uns aber natürlich an das dänische Sortiment. Der Abend verging mit quatschen, duschen, usw. Ich verrate auch, dass das dänische Bier zwar dünn aber gut trinkbar war.

 

Der Donnerstag begann mit Stromausfall, so dass der Frühstücksdienst ein wenig länger braucht und das Improvisationstalent gefragt war. Das hatte die Gruppe aber kreativ und super gelöst. So langsam gingen manche Lebensmittel aus, aber das war natürlich Absicht, denn schon am nächsten Tag mussten wir ja wieder unser schönes Schiff verlassen. Wir genossen sonniges, aber frisches Wetter. Diesmal pustete der Wind in die richtige Richtung, so dass es volle Kraft voraus nach Maasholm ging. Den meisten Teil dieser Strecke verbrachten wir noch in der dänischen Südsee, so nennt man die Ostsee in der nähe der süddänischen Inseln - liebevoll. Maasholm liegt bereits an der Schlei und auf deutschem Gebiet. Bei der Einfahrt in die Schlei entsteht durch ein hohes Schiffsaufkommen ein Stau, so dass wir eine Weile auf die Einfahrt warten mussten. Warum soll es auch im Gewässer anders sein als auf der Autobahn. Wir trafen so um 16:00 Uhr in Maasholm ein. Wir machten wieder in Kleingruppen den Ort unsicher. Viele von uns testeten die super Pommes und Currywurst. Schließlich gab es noch um 20:00 Uhr eine Abschlussbesprechung, bei der Jede und Jeder Wünsche, Kritik oder Verbesserungsvorschläge für zukünftige Segeltörns anbringen konnte. Da wir schon so gemütlich zusammensaßen wurde der Abend mit plaudern beendet.

 

In der Nacht begann es wieder zu regnen und diesmal hörte es am Morgen nicht mehr auf. Wir ließen uns davon aber nicht erschüttern und genossen noch unser letztes Frühstück. Da es unser letztes Frühstück war und wir an diesem Tag früher weitersegelten, musste alles einwenig schneller gehen. Aber durch die Mithilfe vieler helfender Hände hatte das super geklappt. Spätestens zu diesem Zeitpunkt ging es ans Packen, Aufräumen und Verteilen der noch übrig gebliebenen Lebensmittel. Wir starteten um 9.00 Uhr zu unserer letzten Segelreise, da wir um 10:00 Uhr in Kappeln an der Schlei, unserem Ausgangspunkt, anlegen wollten. Diese letzte Segelstunde zeigte sich doch eher recht nass, trotzdem waren viele Teilnehmer an Deck um sich noch ein letztes Mal den Wind um die Nase wehen zu lassen.

 

Nach dem wir angelegt hatten spazierten wir alle mit unserem Gepäck von Bord, verabschieden uns von der Crew und Kapitän Hartwig. Wir wurden wieder wie zu Beginn der Reise mit einem Bus abgeholt und zum Zuganschluss nach Süderbrarup gebracht. Hier startete dann noch unsere gemeinsame Zugfahrt bis zum Kieler Hauptbahnhof. Wir verabschiedeten uns zum Teil schon am Bahnsteig in Süderbrarup und dann noch auf der ca. vierzig minütigen Zugfahrt bis Kiel Hbf. Ab Kiel fuhren alle wieder in ihre Richtungen und so endete auch der Segeltörn 2012. 


Alle haben diese Reise genossen und konnten Sonne, Wind und hoffentlich auch Energie tanken. Ich möchte auf diesem Wege noch einmal den vielen ehrenamtlichen Helfern danken, die ein solches Projekt erst möglich machen.

 

Bericht von
Nina Mandel u. Tobias Krämer

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Foto: Segelschiff Luciana bei voller Fahrt unter Segeln.PIC_0364
Foto: Segelgruppe 2011 auf dem Steg in Schleimünden (Schleswig-Holstein)

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Foto: Salon der Luciana mit eingedeckten Tischen für das Frühstück.

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Foto: Einige Teilnehmer musizieren mit einer Gitarre.

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Foto 1: Nina, Marcel, Diana und Martin relaxen bei bestem Wetter
Foto 2: Tina probierte eine Schwimmweste an.



 

---  Segeltörn 2011  ---
„Blinddate auf der Ostsee


Bericht von Nina Mandel u. Tobias Krämer

Ein Projekt der Blinden- und Sehbehindertenvereine in Nordrhein-Westfalen - Reisen ohne Grenzen.

Vom 03.07.2011 bis zum 08.07.2011 erlebten 23 blinde und sehbehinderte junge Erwachse eine tolle und aktive Segelfreizeit auf der deutsch-dänischen Ostsee. Die Schiffscrew bestand aus dem Kapitän, seiner Frau, seinen beiden Kindern, zwei Katzen und einem Bootsmann.

Zunächst einmal trafen sich alle 23 Segelfreunde am Sonntag um 18:00 Uhr am Kieler Hauptbahnhof, um von dort aus mit dem Linienbus zum Schiffsanleger in Kiel-Holtenau zu fahren. Als alle Segelfans mit samt Gepäck an Bord des Traditionsseglers „Luciana“ eingetroffen waren, konnte sich jeder in seiner Kabine die Koje ein wenig einrichten. Da die meisten eine lange und somit anstrengende Anreise hatten, nutzten viele erst mal ein bisschen die Zeit um sich zu entspannen. Zum Start in den Urlaub gingen alle gemeinsam in eine im Hafen ansässige Pizzaria wo auch die Vorstellungsrunde abgehalten wurde um das erste Sommereis zu brechen. Nach dem ersten Frühstück am Bord, am Montagmorgen legte der Kapitän das Schiff Punkt 9:30 Uhr ab. Kurz nach dem die „Luciana“ gestartet war, bekamen die Teilnehmer eine kurze Einführung zum Verhalten im Notfall. Jeder musste einmal die etwas schrill aussehende Schwimmweste anprobieren. Glücklicherweise ohne ins Wasser zu springen.

Nach anfänglicher Bewölkung und einem kräftigen Regenschauer entwickelte sich das Wetter wunschgemäß doch noch sommerlich.

Da sich die Segler auf dem Schiff selbstverpflegten, gab es Küchendiensteinteilungen. Somit wurde jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten eingesetzt. Durch Gruppenarbeiten sollte das Selbstvertrauen und der Teamgeist gefördert werden, da viele Teilnehmer sich erst einmal kennen lernen mußten. An jedem Abend legte das Schiff an einem anderen Ort an. Am ersten Abend legte das Schiff an der dänischen Insel „Langeland“ an. Dort aßen viele in einem Imbiss original dänische Hot Dogs. An Stelle eines Mittagessens gab es am Dienstag einen Grillabend. Es gab für jeden ein Würstchen vom Grill. Dazu wurde reichlich Gurken- und Kartoffelsalat mit Baguette gereicht. Für die Vegetarier unter den Teilnehmern gab es selbstverständlich einen gegrillten Fleischersatz. Nachdem Grillen gingen einige Segelfreunde in ein Eiscafé um sich als Nachspeise ein original dänisches Softeis zu gönnen. Der Name dieser Insel war „Aero“ und das Inselstädtchen auf dem die Segler zu Gast waren hieß „Marstall“. Am Tage beschäftigten sich die Segelfreunde auf unterschiedliche Weise. Während einige sich aktiv am Segelsetzen beteiligten, konnten Andere auch einmal Hand am Steuerrad anlegen. Viele saßen einfach nur auf dem Deck und ließen sich den Fahrtwind um die Nase wehen. Bei netten Gesprächen wurden einige neue Bekanntschaften geknüpft. Mittwochnachmittag kamen wir in Sonderborg an. Diese Stadt liegt an der deutsch-dänischen Grenze und hat einen kleinen, aber feinen Yachthafen. Viele nutzten die Möglichkeit um sich ein paar dänische Mitbringsel zu organisieren. Am Donnerstagnachmittag ergab sich für die Segelfreunde die einmalige Gelegenheit im offenen Meer schwimmen zu gehen. Damit die mutigen Schwimmer bequem von und wieder an Bord gelangen konnten, ließ der Kapitän eine Leiter ins Meer hinab und warf zudem noch mehrere an Seilen befestigte Rettungsringe aus. Obwohl die Wassertemperatur höchstens 16° Grad kalt / warm war, nutzten einige die Chance um sich ein wenig im Meer aus zu toben. Am Abend legte die Luciana an einem kleinen Dorf in Schleswig-Holstein an. Bei diesem Ort handelte es sich um Schleimünden. Während einige sich das Naturschutzgebiet anschauten um sich anschließend ein wenig am Strand aufzuhalten, machten andere einen Abstecher in die einzige Hafengaststätte um den Tag gemütlich ausklingen zu lassen. Damit die Segelfreunde am Freitag alle frühzeitig die Heimat ansteuern konnten, legte unser Schiff schon frühzeitig ab. Viele Schliefen noch und merkten erst nach dem Aufstehen, dass wir schon wieder unterwegs auf See waren. Gegen 14:00 Uhr war die „Luciana“ wieder am Schiffsanleger in Kiel angelangt. Bevor die Urlauber nach und nach von Bord gingen, verabschiedeten sie sich von der Crew. Anschließend fuhren alle gemeinsam mit dem Linienbus wieder zurück zum Kieler Hauptbahnhof. Bevor sich jeder auf den Heimweg begab, verabschiedeten sich noch alle von einander. Viele freuten sich schon auf den nächsten Segeltörn und meldeten sich bereits direkt wieder an. Während der gesamten Urlauswoche herrschte eine gute Gruppendynamik. Bei Problemen jegliche Art wurde niemand alleine gelassen. Für den reibungslosen Ablauf und die gut durchdachte Organisation gilt Herrn Christian Pollmanns ein ganz besonderer Dank!

Wenn Sie auch mal einen Segeltörn erleben möchten der Ihnen wahrscheinlich unvergesslich in Erinnerung bleibt, sind Sie herzlich eingeladen. Mehr Informationen finden Sie unter REISEN schau rein.

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